Lebkuchen: Herkunft und Geschichte
Sobald irgendwo am Horizont die erste Adventskerze leuchtet, halten auch Lebkuchen Einzug ins kollektive Bewusstsein. Weihnachtszeit gleich Lebkuchenzeit. So ist es. So war es jedoch nicht immer. Tatsächlich wurden die kleinen süßen Fladen sowohl mit als auch ohne Oblaten zunächst vor allem deshalb in unterschiedlichen Klöstern gebacken, weil sie so lange lagerbar waren. Auf eine bestimmte Zeit war der Verzehr damals nicht festgelegt, was sich jedoch während des Dreißigjährigen Krieges änderte. Da die teilweise exotischen Zutaten knapp wurden, durften Lebkuchen nur noch zu besonderen Anlässen serviert werden. Vor allem natürlich zum besondersten aller Feste: Weihnachten. Erfunden wurden Lebkuchen, wie wir sie heute kennen, übrigens im belgischen Dinant.
Weitere Lebkucheninspiration gefällig?
Selbst gemachte Lebkuchen: das Gewürz
Honig, teilweise auch Zucker, ist besonders wichtig für selbst gemachte Lebkuchen. Er verleiht ihnen Süße und ist entsprechend üppig enthalten. Milch, Fett und Wasser fehlen dagegen (größtenteils) im Teig, der sich so trocken und zuckerreich gestaltet, was wiederum die Haltbarkeit des Gebäcks verlängert. Ebenfalls charakteristisch für saftige Lebkuchen ist das Gewürz. Wobei es dieses eine, das bereits Generationen überdauert, nicht gibt. Gern genommen für die Zusammensetzung sind jedoch Zimt, Kardamom, Anis, Koriandersamen, Muskat, Nelken, Piment, Ingwer sowie Fenchel. Sie können also mit Ihrer eigenen Gewürzmischung ein Lebkuchen-Rezept verfeinern. Nutzen Sie dafür am besten ganze Gewürzkörner, rösten Sie sie kurz in der Pfanne, um sie danach im Mörser zu zerstoßen. So entfalten sie ihr Aroma noch intensiver. Ebenso gut können Sie natürlich ein fertiges Lebkuchen-Gewürz für Ihr Rezept verwenden. Tipp: Nutzen Sie die intensiven Gewürze auch einmal als Basis für die ganz große Kunst der Weihnachtsbäckerei. Denn mithilfe unseres Rezepts können Sie sogar ein ansehnliches, leckeres Lebkuchenhaus selber backen.
Lebkuchen-Rezepte mit und ohne Mehl
Ob Sie nun Schoko-Lebkuchen oder Varianten mit Zuckerguss backen wollen, immer steht eine Entscheidung an: Bevorzugen Sie braune oder Oblatenlebkuchen? Erstere bestehen aus einem Teig mit viel Mehl, den Sie intensiv kneten. Bei Oblatenlebkuchen, etwa auch den bekannten Elisenlebkuchen, verzichten Sie dagegen fast bis komplett auf die Zugabe von Mehl. Stattdessen spritzen Sie eine Masse aus Zucker, Mandeln, Hasel- oder Walnüssen auf die Oblaten. Ölsamen sowie Marzipanrohmasse sind ebenfalls eine Option. Wenn Sie Lebkuchen über Nacht oder sogar mehrere Tage stehen lassen, verstärkt sich das Aroma des Gebäcks. Denn je länger Sie mit dem Essen warten, desto intensiver können die Gewürze sich entfalten. Das gilt auch für unsere Mandel-Lebkuchen oder unsere Lebkuchenmänner. Einmal fertig, halten sich Lebkuchen als Dauerbackware mehrere Monate – solange Sie sie richtig aufbewahren. Am besten eignet sich eine luftdicht verschlossene, innen trockene Blechdose in kühler Umgebung. Übrigens: Woher der Name stammt, ist nicht final geklärt. Einmal heißt es, "Leb" entstamme dem mittellateinischen "libum", was schlicht "Fladen" bedeutet. Andere vermuten, dass das mittelhochdeutsche "Leip", was mit "ungesäuertes Brot" übersetzt wird, die Namensgebung beeinflusste. Weitere Bezeichnungen sind heute Honigkuchen und Pfefferkuchen.