Kulinarische Karnevalstraditionen in aller Welt

Karneval feiert man beinahe in aller Welt und jede Region hat ihre ganz eigenen Traditionen – natürlich auch kulinarisch. Erfahren Sie, warum das traditionelle Karnevalsgebäck in Italien früher eine blutige Angelegenheit war und was in New Orleans im „King Cake“ versteckt wird.

Karneval in Brasilien

Im Mittelpunkt des wohl berühmtesten Karnevals der Welt - in Rio de Janeiro - steht die farbenprächtige Parade der großen Sambaschulen.

Auf den Straßen gibt es zahlreiche Ess- und Getränkestände. Unbedingt probieren sollte man das brasilianische Nationalgericht Feijoada - ein Eintopf aus schwarzen Bohnen. Die Feijoada Completa enthält zusätzlich Trockenfleisch, verschiedene Fleisch- und Wurstsorten und oft auch Zunge, Schweinsohren oder -füße.

Dazu werden Reis, Farofa (geröstetes und angemachtes Maniokmehl), gedünsteter Couve mineira (eine Art brasilianischer Grünkohl) und Orangenscheiben sowie eine Molho da pimenta, eine pikante Pfeffersauce, serviert.

Ein beliebter Snack sind Salgados, oft birnenförmige Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen wie Hühnchen, Käse oder Hackfleisch.

Karneval in der Schweiz

In der Schweiz ist vor allem Basel bekannt für seine "Fasnacht", die am Montag nach Aschermittwoch um 4 Uhr in der Früh mit dem "Morgestraich" beginnt. Dann ziehen die so genannten Cliquen mit ihren Flöten und Larven (Masken) durch die dunkle Innenstadt.

Den kulinarischen Karnevalshöhepunkt der Schweiz bilden allerdings die Risottata im Tessin. Diese öffentlichen Risotto-Gelage gehen auf die Tradition zurück, am Fasnachtsdienstag Essen an die ärmere Bevölkerung zu verteilen. Lust auf Risotto bekommen? Dann probieren Sie dieses Safranrisotto.

In manchen Orten gibt es statt Risotto auch Gnocchi oder Polenta mit Luganighe, einer regionalen Wurstspezialität. Als Süßspeise ist die Schweizer Variante der Faschingskrapfen – der Zigerkrapfen – beliebt.

Karneval in Italien

Die bekannteste italienische Karnevalsstadt ist zweifellos Venedig, mit den berühmten historischen Masken nach dem Vorbild der Comedia des Arte, die schon im Mittelalter getragen wurden.

Beim italienischen Karneval spielt natürlich auch das Essen eine große Rolle: Eine bekannte Spezialität sind die Chiacchiere, ein süßes, frittiertes Gebäck mit vielen regionalen Varianten und Namen. Früher wurde dazu Sanguinaccio gereicht, eine dicke Sauce aus Schweineblut, was heutzutage jedoch verboten ist. Stattdessen taucht man das Gebäck in Schokolade.

In vielen Regionen wird traditionell am martedi grasso (dem „fetten Dienstag“) Lasagne gekocht.

Karneval in den USA

Eine der prächtigsten Karnevalsfeiern findet jedes Jahr in New Orleans statt. Insbesondere im French Quarter feiert man den „Mardi gras“ oder „Fat Tuesday“ (wörtlich übersetzt „Fetter Dienstag“) mit üppigen Umzügen und viel Musik.

Ein kulinarisches Muss ist der King Cake, ein meist kranzförmiger Kuchen, der traditionell vom Dreikönigstag (daher der Name) bis zum Faschingsdienstag gegessen wird. Er wird mit Zuckerguss oder Streuzucker in den typischen Mardi-gras-Farben Lila, Grün und Gold verziert und mit Käsecreme oder Früchten gefüllt.

Im Kuchen wird eine kleine Figur, meist ein Baby aus Plastik versteckt. Wer es in seinem Kuchenstück findet, ist der „König“ oder die „Königin“ der Party und muss im nächsten Jahr die King Cake Party ausrichten.


Und was ist mit Karneval in Deutschland? In der Karnevalshochburg Köln isst man an den tollen Tagen traditionell Rheinische Mutzen, frittiertes Gebäck aus Mürbeteig mit viel Puderzucker obendrauf. Für einen besonders fröhlich wirkenden und farbenprächtigen Kuchen empfehlen wir passend zum Fasching unser Rezept für Konfetti-Kuchen. Beliebte Faschings- und Karnevalsrezepte haben wir hier für Sie: