Ein globales Problem

Lebensmittelverschwendung ist ein Problem, das sowohl in Deutschland als auch global enorme Ausmaße angenommen hat. Auf der ganzen Welt werden etwa 931 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen. Rund 17 Prozent der gesamten Lebensmittelproduktion gehen so verloren. Auch in Deutschland ist das Ausmaß erschreckend: Rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen hier jedes Jahr im Müll. Das sind pro Kopf etwa 78 Kilogramm. Kaum vorstellbare Mengen.


Wir haben für Sie Informationen zum Thema Lebensmittelverschwendung und alltagsnahe Tipps zur Vermeidung unnötiger Abfälle gesammelt. Viel Spaß beim Lesen!

Eine der Hauptursachen ist die Überproduktion in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie. Um immer ausreichend Waren in den Regalen zu haben, wird oft mehr produziert, als tatsächlich benötigt wird. Hinzu kommen ästhetische Standards, die dazu führen, dass perfekt essbare Lebensmittel aussortiert werden, weil sie nicht den Erwartungen an Form, Größe oder Farbe entsprechen oder bei Herstellung und Transport beschädigt wurden.

Ein weiterer Faktor ist das Missverständnis über Haltbarkeitsdaten. Viele Verbraucher werfen Lebensmittel weg, sobald das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten ist, obwohl die Produkte oft noch lange über dieses hinaus genießbar sind. Das MHD gibt jedoch lediglich an, bis wann ein Produkt die vom Hersteller garantierten Eigenschaften wie Geschmack, Konsistenz und Nährwert mindestens behält – es sagt nichts über die tatsächliche Genießbarkeit aus. Leicht verderbliche Lebensmittel wie manche Fleischerzeugnisse erhalten ein Verbrauchsdatum, das den letzten Tag nennt an dem das Produkt verkauft oder verzehrt werden darf bzw. sollte.

Ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen

Die Verschwendung von Lebensmitteln hat weitreichende Konsequenzen. Die Produktion von Lebensmitteln, die letztlich im Müll landen, belastet unsere Umwelt enorm. Für ihre Herstellung werden wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie und Boden benötigt. Die Landwirtschaft trägt international erheblich zur Entwaldung bei und verursacht durch Düngung und Tierhaltung hohe Treibhausgasemissionen. Wenn diese landwirtschaftlich erzeugten Lebensmittel dann ungenutzt entsorgt werden, war dieser Ressourcenverbrauch umsonst. Auch die Entsorgung weggeworfener Lebensmittel verursacht erhebliche Mengen an Treibhausgasen, die den Klimawandel weiter anheizen.

Aber nicht nur die Umwelt wird belastet. Aus sozialer Sicht ist die Verschwendung von Lebensmitteln in einer Welt, in der immer noch mehr als 733 Millionen Menschen unter Hunger leiden, besonders tragisch. Während in einigen Regionen der Erde ein erheblicher Mangel an Essen herrscht, werden in den reichen Industrieländern riesige Mengen an Nahrungsmitteln einfach weggeworfen. Diese Ungleichheit macht die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu ergreifen besonders deutlich.

Auch wirtschaftlich betrachtet hat die Lebensmittelverschwendung katastrophale Folgen: In Deutschland belaufen sich die geschätzten Kosten durch weggeworfene Nahrungsmittel auf etwa 20 Milliarden Euro. Mittel, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden könnten,
beispielsweise zur Unterstützung nachhaltiger Landwirtschaft oder sozialer Projekte.

Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung

Um die Lebensmittelverschwendung in unserem Alltag zu reduzieren, gibt es zahlreiche Ansätze.
Wir haben einige Tipps und Tricks für Sie gesammelt:

  • Einkaufslisten schreiben:
    Planen Sie Ihre Mahlzeiten für die Woche im Voraus und erstellen Sie eine genaue Einkaufsliste. Spontankäufe führen oft dazu, dass mehr gekauft wird, als gebraucht wird.
  • Abgelaufene Lebensmittel genau testen:
    Unterscheiden Sie zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum. Vertrauen Sie auf Ihre Sinne. Oft sind Lebensmittel noch weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Riechen, schmecken und schauen Sie genau hin, bevor Sie etwas wegwerfen.
  • Richtig lagern:
    Bewahren Sie Lebensmittel richtig auf, um deren Haltbarkeit zu verlängern. Kühlschrank, Gefriertruhe und Vorratsschränke sollten optimal genutzt werden. Auf vielen Verpackungen finden sich ebenfalls Hinweise zur besten Lagerung.
  • Einmachgläser verwenden:
    Verlängern Sie die Haltbarkeit von Lebensmitteln, indem Sie sie einkochen oder einlegen. Obst, Gemüse und sogar Kräuter lassen sich so länger konservieren.
  • Portionen planen:
    Kochen Sie nur so viel, wie Sie tatsächlich essen können. Reste können eingefroren oder für den nächsten Tag aufbewahrt werden.
  • Foodsharing und Tafeln:
    Unterstützen Sie lokale Initiativen wie Foodsharing oder spenden Sie überschüssige Lebensmittel an Tafeln. So helfen Sie, Lebensmittel dorthin zu verteilen, wo sie gebraucht werden, statt sie ungenutzt wegzuwerfen.
  • Reste kreativ verwerten:
    Machen Sie es sich zur Gewohnheit, einmal pro Woche ein "Resteessen" zu veranstalten. Nutzen Sie die Zutaten, die noch übrig sind, und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.

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