Was passiert bei Zöliakie?
Weizen und viele weitere Getreidearten sind für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit tabu, da das in ihnen enthaltene Klebereiweiß nicht abgebaut werden kann. Der Körper stuft das Klebereiweiß fälschlicherweise als toxisch ein und produziert Antikörper dagegen – eine typische allergische Reaktion. Die Folge ist eine chronische Entzündung des Dünndarms und der Darmschleimhaut, die bei den Betroffenen zu Symptomen wie Bauchschmerzen oder Übelkeit, aber auch Kopfschmerzen oder chronischer Müdigkeit führen kann.
Bei einer Zöliakie besteht eine lebenslange Unverträglichkeit, die sich allerdings durch den Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel ganz einfach in den Griff bekommen lässt. Und dabei müssen Sie noch nicht einmal auf den Genuss von Kuchen, Brot, Pasta & Co. verzichten. Glutenfreie Mehlsorten wie Mais-, Reis- oder Buchweizenmehl machen es möglich. Damit der Teig gelingt, sollten Sie sich genau an die Packungsanweisungen halten. Denn 1:1 ersetzen können Sie Weizenmehl nicht, wenn Sie beispielsweise Kuchen oder Brot glutenfrei backen wollen. Gebäck aus glutenfreiem Mehl hat leider die Eigenschaft, schnell trocken zu werden. Für mehr Saftigkeit sorgen Samen, Nüsse oder Obst. Übrigens: Da für die Haferernte derselbe Mähdrescher zum Einsatz kommt wie für Roggen und Weizen, finden sich häufig Rückstände, auch wenn der Hafer als glutenfrei ausgeschrieben ist, weshalb er bei Menschen mit Zöliakie Beschwerden auslösen kann.
Glutenfreie Rezepte zur Vorspeise
Glutenfreie Rezepte für Genießer
Unsere glutenfreien Rezepte bieten Ihnen köstliche Gerichte, die Sie auch bei einer Unverträglichkeit problemlos essen können. Probieren Sie beispielsweise ein chinesisches Kung Pao Chicken. Auch Süßes können Sie sorglos genießen. Ein glutenfreies Dessert, das Sie wie alle anderen Speisen ohne das Klebereiweiß auch ohne Unverträglichkeit konsumieren können, bereiten Sie mit unserem Rezept für Vanilleeis zu. Serviert mit Früchten und Nüssen, ist dieser Nachtisch bei Groß und Klein beliebt. Außerdem passt das Eis perfekt zu unserem glutenfreien Apfelkuchen mit leckeren Streuseln, der mit Mais- und Buchweizenmehl hergestellt wird. Tipp: Selbst wenn es mittlerweile viele glutenfreie Lebensmittel gibt, sollten Sie vor allem bei Fertigprodukten und verarbeiteten Nahrungsmitteln immer die Inhaltsstoffe auf der Verpackung überprüfen. Frische Produkte sind meist unbedenklich und bieten sich daher für viele Zubereitungsmöglichkeiten an.
Lebensmittel für die Zubereitung von glutenfreien Rezepten:
Weizenprodukte sind bei Zöliakie natürlich tabu, Genussmomente wiederum überhaupt nicht. Im Gegenteil. Denn glutenfreie Lebensmittel bieten genügend Optionen, um lecker zu kochen und zu backen. Vor allem helfen sie, die Ernährung auf die Unverträglichkeit abzustimmen. Wie vielfältig eine glutenfreie Ernährung sein kann, beweisen zum Beispiel unsere Hirse-Rezepte. Wollen Sie mithilfe der passenden Rezepte glutenfreie Speisen zubereiten, weiß unsere EDEKA-Expertin Birthe Wulf, welche Lebensmittel genau glutenfrei sind. Zur Auswahl stehen unter anderem:
- glutenfreie Getreidesorten und Alternativen wie Buchweizen, Hirse, Quinoa, Amaranth, Teff, Mais oder Reis
- Süßungsmittel wie Zucker, Honig oder Agavendicksaft
- unverarbeitetes, frisches Obst und Gemüse oder Tiefkühlprodukte ohne Zusätze
- Eier
- unverarbeitete Nüsse und Ölsaaten wie z. B. Mandeln, Leinsamen, Mohn, Sesam, Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne
- Milch, Milchprodukte und Käse in natürlicher Form
- frischer Fisch, Fischkonserven (eingelegt im eigenen Saft oder Öl) und Meeresfrüchte
- Fleisch und Wurstwaren
- Öle und Fette
- Pasta auf Mais- oder Reisbasis, die explizit als "glutenfrei" ausgewiesen ist
- Nudeln aus Hülsenfrüchten, beispielsweise Linsen
Glutenfreie Hauptspeisen
Tipps: glutenfrei Kuchen und Brot backen und kochen
Eine spezielle Ernährungsform braucht natürlich etwas Übung. Wollen Sie glutenfrei backen, dient Ihnen daher beispielsweise unser Rezept für glutenfreien Hefeteig als Basisanleitung. Zudem finden Sie hier weitere Tipps, die Ihnen das Kochen und Backen im Alltag erleichtern, wenn Sie sich von Speisen ohne das Klebereiweiß ernähren wollen oder müssen:
- Verwenden Sie zum Andicken von Saucen reine Kartoffelstärke, Maisstärke, Johannisbrotkern- oder Guarkernmehl.
- Auf ein paniertes Schnitzel wollen Sie nicht verzichten? Brauchen Sie auch nicht! Verwenden Sie glutenfreie Semmelbrösel. Alternativ können Sie Fleisch oder Gemüse auch in glutenfreien Cornflakes, Maismehl, Sesam oder Kokosraspeln wenden. Oder Sie probieren Kräuterpanaden aus frischen Kräutern aus.
- Backen Sie mit Eiern, denn diese sind glutenfrei und geben manchen Teigen ein Gerüst, das den fehlenden "Kleber" ersetzen kann.
- Seien Sie besonders aufmerksam bei fertigen Produkten oder Backzutaten wie Backpulver. Selbst Kuvertüre kann Gluten enthalten. Hier sollten Sie immer aufmerksam die Zutatenliste lesen.
- Das Arbeiten mit glutenfreien Mehlsorten ist etwas gewöhnungsbedürftig. Testen Sie aus, welche Mehle Ihnen am meisten zusagen, und befolgen Sie die Herstellerangaben, dann lässt sich auch Kuchen ganz einfach glutenfrei genießen. Probieren Sie beispielsweise unsere Rezepte mit Mandelmehl oder sorgen Sie für ein karibisches Aroma und backen mit Kokosmehl.
Tipp: Auch alkoholische Getränke können Gluten enthalten. Gerade auf Bier sowie Blended Whiskey, der nach der Destillation eventuell glutenhaltige Zusätze bekommen hat, sollten Sie daher verzichten, wenn Sie unter Zöliakie leiden. Wein, Sekt, Gin, Rum, Whiskey und Tequila können Sie dagegen bedenkenlos trinken. Da destillierte alkoholische Getränke grundsätzlich glutenfrei sind, können Sie auch Cocktails mit Korn oder Wodka mixen, die eigentlich aus Weizen gewonnen werden. Zudem gibt es spezielle glutenfreie Biersorten.